Mittwoch, 31. Dezember 2014

Was vom Jahr so übrig blieb - der Jahresrückblick 2014

Der Klassiker am Jahresende. Die Frage mit ohne Grammatikfehler: Was wird es sein, wenn wir dieses Jahr erinnern? Die diversen "Gidas", die in einer Mischung aus Ausreden, Schuldzuweisungen und Heiligenschein durch's Land paradierten? Verschwundene Flugzeuge? Schicht nicht nur im Schacht, sondern auch bei Opel?  Vermeintlich weit entfernte Kriege, die uns vermeintlich nichts angehen? Die Blamage mit Ansage aka Ausländermaut? Der gewaltige Pfingstturm Ela, der im Ruhrpott Schneisen der Verwüstung hinterließ und außerhalb des Reviers keinen Menschen auch nur einen feuchten Furz interessierte? Oder die grandiosen Ausblicke, die @AstroAlex den Twitterern dieses Jahr schenkte? Nächster Klassiker: Mir jetzt einfach mal sowas von wumpe. Wie immer überlasse ich den Blick über den Tellerrand anderen, sich dazu berufener Fühlenden. Und schaue einfach nur zurück auf die Geschichten, die wir von unserer kleinen Insel der Seligkeit erzählen können.
Viele unserer Geschichten erzählen dieses Jahr vom Glück und Licht des Nordens. Der Ruhebewahrer und ich können von einem wunderbaren hellen, sonnigen Frühlingsauftakt im geliebten Zeeland erzählen und von unserer Entdeckung des Jahres: Die unerwartete Großartigkeit der Stadt Rotterdam. Wenig später erlebten die selbsternannten "Assigen" eine Geschichte, die wir sicher noch lange erzählen werden: Ein unvergessliches, unfassbar tolles "Ruhrpottkinder auffem Wasser" Träumchen-Wochenende im holländischen Friesland.
Die Assigen auffem Wasser
Neben den Aufregungen, die wir mit unserem kleinen Schalüppchen erlebten, verblassten sogar die Ozeanriesen, die wir kurze Zeit später mit unserem Stammtisch bei Deutschlands größter Werft besichtigten. Dafür bleibt da die Geschichte von "Obdach-aber zum Glück dann doch nicht schlaflos im Emsland". Im Sommer lernten wir mit dem großen kleinen Sohn all die Geschichten kennen, die ein anderes Seeland zu berichten hat und genossen eine glückliche, ebenfalls sonnige, helle Zeit in einem Land zwischen den Meeren, machten erste Schritte auf schwedischen Boden und wandelten auf den Spuren einer hochverehrten Fernsehserie.
Im Herbst schließlich machten wir die große von Nord nach Süd Deutschland Tour, ließen uns zunächst von und mit der Familie eine nordische Insel näherbringen und hatten auch dort - noch im Oktober - eine unfasslich helle und warme Zeit. Nach so viel nordischer Seele war es dann aber Zeit, dass auch wir mal Geschichten von bayerischer Gastlich-und Herzlichkeit erzählen konnten. Wir nahmen die Sonne mit gen Süden zur Freude unserer in diesem Jahr damit nicht so verwöhnten Gastgebern, die ihrerseits alles gaben und sogar das Beste, was des Teufels Küche je hervorbrachte, einfliegen ließen.. Eine große Freude nach so vielen Jahren virtueller Freundschaft. Da störte nicht einmal der nicht vorhandene Paddel-Dress.
die Fugger2
Zwischen drin gab es unter dem Motto "Fünf Freunde und die Ruhrpottcard" viele Geschichten in heimischen Gefilden zu entdecken, ich kann endlich erfreut vermelden: Zechen im Ruhrpott . ich kenne sie alle. Auch darüberhinaus gab es Kolumbiniaden, es wurde geklettert, ge-irrgartend und Fahrrad gefahren, was das Zeug hielt. Manche dieser Abenteuer erlebten wir mit noch mehr Freunden aus nah und fern, jedes einzelne unvergessen und trotzig hier vonBelang-reich dokumentiert. Trotzig deswegen, weil ich blogtechnisch nicht immer glücklich war. Ich deutete es unlängst bereits an. Wir werden sehen, wie elastisch mein Geduldsfaden im nächsten Jahr so ist. Auch arbeitstechnisch war nicht alles schick. Es blieb beim "alles bleibt anders". Dass man sich an diesen Umstand gewöhnt, ist schon ein "Finde-den-Fehler-Paradoxon" an sich. 
Wovon wir alle dieses Jahr erzählen können, sind die vielen Feiern, die wir feierten, wie sie fielen. Viele X mal zehn Geburtstage waren zu begehen und sogar ein ganz besonderes heute selten gewordenes Jubiläum, die goldene Hochzeit der Schwiegereltern. Ich vollendete ein halbes Jahrhundert, aber das ging mit Ansage irgendwie im Glanze anderer anscheinend wichtiger Jubiläen unter. Meine Zeit, Jubiläen zu feiern, soll angeblich noch kommen. Oder auch nicht. 
Die Jungs erzählen Geschichten von Klausuren, Fach-und Hausarbeiten, aber natürlich auch viele, viele Geschichten von Kneipen, Burschen und Feiern. Der Kniefall 1.0. kommt aus dem Stress seines letzten Schuljahres und der "MeineFreundewerdenEndlich18" Geburtstagsfeiern gar nicht mehr raus und erwartet selber nichts sehnsüchtiger als seinen eigenen. Vor allem, weil er dann ganz ohne Aufsicht und Begleitung all die schnellen Freiheiten auskosten kann, die sein in diesem Jahr erworbener Führerschein ihm gibt. Immerhin blieb genug Zeit, um sein schauspielerisches Talent auch öffentlich unter Beweis zu stellen.
Der Student nimmt allmählich die Klangfärbung der rheinischen Bucht an und hat sich glücklich und erfolgreich mit seinen neuen Aufgaben und seinem Umfeld dort verbunden im Doppelsinn des Wortes. Er war auch der Einzige der Familie, der sich mit der Challenge des Jahres eisig übergoß. Beide Jungs erlebten neben dem Norden auch östlichere Gefilde und wir hörten diese Geschichten gerne und mit Spannung, wenngleich wir sie sicherlich nicht vollständig zu hören bekamen.
Wir bedanken uns bei allen, die diese Geschichten mit uns erlebt haben. Um es mit dem hier im Hause unverändert oft ertönenden Casper zu sagen: Es war uns stets ein inneres Blumenpflücken. Doch manchmal aber denken wir auch an die Geschichten, die wir erleben wollten, aber für die Zeit, Geld und oder Motivation fehlte und die wir nun nicht erzählen können. In der Hoffnung, dass 20-15 seinem Namen gerecht und ein Prime-Time-Jahr wird, wünschen wir allen einen guten Rutsch (hoffentlich nicht sprichwörtlich), und einen guten Jahresstart. Möge das nächste Jahr uns allen schöne, berührende, unvergeßliche Geschichten schenken.
Die Statistik des Jahres:
Satz des Jahres: Mut ist ein Anagramm von Glück (©Julia Engelmann)
Entdeckung des Jahres: Rotterdam
Lied des Jahres. Hollywood Hills von Sunrise Avenue
(weil live der absoluteste Hühnerhaut-Moment ever ever)
Klatsch-und Tratschrunde des Jahres: Ich sage nur Hashtag #BSF.
(Die, die dabei waren, wissen schon....) 
Album des Jahres : Synesthesia von Alle Farben
(wer sich jetzt wundert: Ich wundere mich selber, aber et iss wie et iss.) 
Konzert des Jahres: Udo Jürgens live in Oberhausen. (Dass ausgerechnet ich eins der letzten Konzerte des Entertainers besuchen würde. Darauf ein leises Merci und ein lautes
Und immer, immer wieder geht die Sonne auf.)
Theater des Jahres: "Bochum in Bochum"
Buch des Jahres:  "Der Distelfink" von Donna Tartt
Selfie des Jahres: Lagebesprechung im Wandelgang. Endlich Borgen
Borgen
Erkenntnis des Jahres: Das Leben ist kurz und schmutzig und
braucht ein bißchen Ding-Dong (©Samu Haber, schönster Finne ever ever)
Cookie dees Jahres: "Immer diese Vorurteile gegen Schwule. Nichts davon stimmt!"
"Ich mag Schwule, die sind hübsch und kultiviert." "Oh ja. Ja, das stimmt."
LieblingsBild des Jahres: "Alter Schwede"
BlickaufÖresundundBrücke
Fazit des Jahres: So iss datt und so blijft datt. Begrijpt datt.

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