Donnerstag, 31. Dezember 2009

Was vom Jahr so übrig blieb - 2009


Was wird es sein, wenn wir später dieses Jahr erinnern?
Das Jahr 2009. Das Jahr, in dem Deutschland einen Hund zum Supertalent erwählte?
Für die einen war es das Jahr, in dem die Krise nicht das hielt, was sie versprach. Für die anderen war es das Jahr, in dem die Schere zwischen beruflicher und privater Wahrnehmung weit auseinander ging.
Es war ein Jahr der Veränderungen, selten guter. Der Enttäuchungen, Schicksalsschläge und der Verluste. Ein Jahr, in dem Masken fielen und sich so manch häßliches Gesicht aus unterwarteter Ecke zeigte. Ein Jahr, in dem einen kaum einmal das grummelige Gefühl im Magen verließ. Kurz vor dem Aufbruch nach Brittanien in Hamburg, welches diesem Jahr einen schönen Abschluß verleihen und dem neuen Jahrzehnt einen schönen Beginn geben soll, schreibe ich noch meinen Jahresrückblick. Er ist mir unverzichtbar, aber ich nehme ihn nicht mit ins neue Jahr. Und ich befrachte ihn auch nicht mit all dem kackbratzigen Mist, der hier übers Jahr eh schon in epischer Breite behandelt wurde. Es gab auch Gutes im Jahr. Jawoll. Es gab Freundschaft, Zusammenhalt und Liebe. Nicht alles, was uns 2009 einen großen Schrecken einjagte, endete auch so. Manches wurde gut. Besser als erhofft und erbangt. Es gab Lichtblicke und Hoffnungsschimmer. Nischen, die wir uns selber schufen. Mit Dankbarkeit denke ich an die vielen Fahrten gen Norden. An ein wunderbares Wochenende in Lübeck mit Menschen, die mir seitdem ans Herz gewachsen sind. Ich denke an die große Feier im Mai, als wir nebem dem Geburtstag des Hamburger Hafens auch noch einen anderen feierten. An ein dschungeliges tote Hosen Wochenende mit der Freundin aus der Mitte, auch an die Tour de Ruhr denke ich gerne. Die etwas zu zahlreichen Besuche in der zweiten Heimat brachten Entspannung, hatten in diesem Jahr aber einen schalen Beigeschmack. Gut war das Jahr auch beruflich. Erstaunlicherweise. Wir schweißten uns fest zusammen, auch über das berufliche hinaus, blieben ruhig und besonnen. Zumindest meistens. Womit wir bewiesen hätten, dass strukturiertes, ehrliches Arbeiten auf Dauer eher zum Ziel führt als blinder Aktionismus. Wir nahmen uns für weiche Themen Zeit, während andere eine Sau nach der anderen durchs Dorf trieben. Das Jahr des kreativen, pubertären Nachwuchs war gleichfalls ein sehr durchmischtes. Aus gegebenem Anlass und dem 2009 sehr oft ausgebreiteten Mantel des Schweigens zuliebe nur dies für meine high-mentionened 12-15jährigen Leser:
Der Werdegang Michael Jacksons vom Wunderkind zum bedauernswerten Freak taugt durchaus zum warnenden Vorbild 2009.
Besonders übel nehme ich es dem Jahr, dass es mir auf den letzten Metern noch drei kriegsentscheidende Knüppel zwischen die Beine schmiss, die frühestens im Januar aufgehoben werden können.
Vor der Statistik gönne ich mir deshalb noch einen frohen Blick zurück. Nämlich den auf DAS Event des Jahres. Die grosse mittelalterliche Bloggerhochzeit vom Engelchen und ihrem Drachentöter. Dieser wunderschöne Tag und Eure Liebe ragt aus diesem Jahr hervor. Und ich bin mir sicher. Es wird diese Erinnerung sein, die bleibt.
Zahl des Jahres: 5,30 Euro. (Wehe Rollinchen, Du erkennst sie nicht)
Wort des Jahres: Schäbig.
Unwort des Jahres: Lächerlich.
Satz des Jahres kommt bekanntlich noch.
Lied des Jahres: You don't know von Milow.
Dämlichstes Lied des Jahres: Unentschieden zwischen Krieger des Lichts und Stadt.
Konzert des Jahres: Unentschieden zwischen DTH-Live in Hamburg und Weihnachten in Düsseldorf.
Film des Jahres: Männerherzen.
Bücher des Jahres: die Neshov Trilogie von Anne B. Ragde
Meistgezogenes Fazit des Jahres: Geht gar nicht.

Freitag, 25. Dezember 2009

T.G.i. F. - Zwischen Campino und Champagner


Heiligabend vorbei. Alle schön der Freude und Überraschung -echt oder geheuchelt- gehuldigt? Wieder nüchtern und bereit fürs nächste Gelage?
Ist doch immer wieder schön, oder? Jahr für Jahr. Immer meint man, man hätte schon alles durch, was einem Weihnachten "versüßen" kann, doch das Leben hat stets noch die ein oder andere feine Nettigkeit in petto.
Advent geht mir auf die Nerven, jedes Jahr schlimmer. Bleibt nichts, als selbst für seelischen Ausgleich zu sorgen und was bietet sich da eher an als der Besuch eines gediegenen Weihnachtskonzerts. Bekanntlich wählten wir aus der überreichen Angebotsfülle die inhabergeführte Combo des Herrn Frege. Das Beste am Advent sind die toten Hosen ! DTH-Live, Weihnachtskonzert 2009.
dth-live, düsseldorf 2009
Von Campino in die heilige Nacht gesungen. Das hat was. Ausführlicher nächste Tage. Heute bleibt mir nur, Euch Kraft und gute Nerven zu wünschen für den Rest vom Fest und dezent auf das am Sonntag fortsetzende Voting hinzuweisen.
Zahl der Woche: 23.12.
Satz der Woche: Herzchen, wo isch bin, iss kein Rauchverbot!
Frage der Woche: Wie alt willst Du eigentlich noch werden, bevor Du akzeptierst, dass die meisten Menschen eben einfach schlecht, gemein und link sind ?
Mit dieser Frage entlass ich Euch in ein hoffentlich schickes Wochenende.
Gröhlt keine Lieder, die ich nicht auch gröhlen würde !
Demnächst gibtes noch ein paar mehr Bilder, aber wir haben nur mit dem Handy fotografiert, die Qualität ist also nicht so dolle.

Mittwoch, 23. Dezember 2009

Weihnachtskonzert der toten Hosen


Eine anständige deutsche Familie geht im Advent auf ein Weihnachtskonzert. Am besten noch am 23.12. und lässt sich aus berufenem Munde in den Heiligabend singen. Es gehört zum Advent, dass Mami und Papi die widerspenstige Brut dorthin zerren und zwei Stunden streng auf Einhaltung aller Regeln pochen. Da ja bekanntlich ganz besonders ich auf Einhaltung adventlicher Traditionen bestehe, strebten also auch wir vier am Vorweihnachtsabend dem hellen Lichte des ISS Dome in Düsseldorf entgegen,
frohe Botschaften zu vernehmen.
Wie es begann:

 Für mich war es nicht das erste Hosen-Konzert, aber meine beiden
jüngeren männlichen Begleiter durften sich angesprochen fühlen, als Campino traditionell diejenigen mit einem Herzlichen Willkommen begrüßte, die zum ersten Mal dabei waren. In allerbester Krachmacher Laune waren die fünf am Mittwoch Abend. Party von Anfang bis Ende. Auf der Bühne wie auch unter Zuschauern. Nach eigener Aussage wäre Campino am liebsten mittenmang ein Teil der Menge gewesen. Diesen Wunsch erfüllte er sich auch redlich. Noch nie habe ich ihn so oft stage-diven sehn. Nicht nur er, auch Kuddel wagte den Sprung in die Menge. Und die schöne Ester! Zum Entzücken unseres Ältesten, der diese Frau einfach nur, naja eben schön findet..... Wenig Gänsehautmomente gab es, einziger Wermutstropfen: "Nur zu Besuch" fehlte. Machte aber nicht viel. Unser aller Dezember war schlicht und ergreifend scheisse und der Kloß im Hals löste sich für uns spätestens bei "Steh auf". Irgendwann kommt für jeden mal der Tag, an dem er sich entscheiden muss..... Und noch etwas anderes nahmen wir mit aus diesem Abend. Auch wenn es für den Ruhe-Bewahrer und mich persönlich ein paar verpunkrockte Weihnachtslieder hätten weniger sein dürfen, vor allem unserem Jüngsten gefiel gerade das richtig gut. War es zwar nicht nur für ihn dieses Jahr auch so, dass ihm das Weihnachtsgesäusel extrem im scheinheiligen Widerspruch zu einigen Geschehnissen rund um Schule und Privatleben stand, tat es ihm besonders gut, säuselige Lieder wie " Still, Still" oder "Merry Christmas" ironisch gröhlen zu dürfen.
 In diesem Sinne: Irgendwann wird sie kommen. Die Zeit,
in der das Wünschen wieder hilft!

Mittwoch, 18. November 2009

Und er geht und er singt


immer noch. Und immer noch einzigartig, unverwechselbar, wunderschön.
Noch immer trägt er einen schwarzen und einen weißen Schuh, einen schwarzen Hut, an dem Luftballons schweben, verwandelt die Bühne mit Unmengen PingPongBällen in eine Traumlandschaft und zaubert Sternenstaub aus seiner Hosentasche hervor.
Hermann van Veen gestern abend im Ruhrfestspielhaus Recklinghausen.
11.11.09, HvV in RE
Der Harlekin aus dem kleinen Königreich am Meer - immer noch gibt es keine Schublade, in die er passt. Liedermacher, Gutmensch, all diese Plattitüden, sie greifen zu kurz. Dafür ist sein Stil zu speziell, zu eigenwillig, auch zu harlequinesk. Gestern abend erlebte ich ihn nach langer Zeit wieder live. In den letzten Jahren war er (leider, wie ich heute sage) aus meinem Blickfeld verschwunden. Dabei gehörte sein Liedgut seit meiner Kindheit zu meinem Leben. Nicht nur der legendäre Alfred Jodokus Quack brachte ihn mir nahe. Die grenznahe Stadt, in der ich groß wurde, war (bis heute) immer die erste Station seiner Tourneen. Im Sommer durchforstete ich meine alten Musik-Kassetten und fand dabei eine, auf der ich dareinst ein Live Konzert auf Radio Hilversum aufnahm. Diese Cassette begleitete damals meine Freundin und mich auf unseren ersten Urlaubsreisen ohne Eltern. Die Wehmut, die mich ergriff, veranlasste den kreativen Geist des Hauses, mir die Karten fürs gestrige Konzert zu schenken und ich hab es sehr genossen. Wie ausnahmslos auch das übrige Publikum im bis auf den letzten Platz ausverkauften Ruhrfestspielhaus. Zwar sind nach van Veens eigener Statistik 53 Prozent seines Publikum mittlerweile verstorben, aber der Rest, der Glück gehabt hat und noch lebt, erklatschte gestern unermüdlich unzählige Vorhänge und fünf Zugaben von dem mittlerweile 64jährigen
(Zitat: wenn man es in Celsius umrechnet, sind es nur 17).
Mit seiner Musik und der ihm eigenen lyrischen Wort-Jonglage nahm er uns Zuschauer mit auf eine Reise durch sein Leben, durch das Leben. Mit emotionaler Tiefe erzählt er von den Kleinigkeiten im Leben, dem vermeidlich Belanglosem, nebensächlichen Eindrücken, der Unvollkommenheit eines Moments. Er spielt mit den Worten, bringt sie in neue Zusammenhänge. Immer in Kombination mit einer humanen, leise kritischen Weltsicht, die aber auch nie verlernt hat, diese unsere einzige Welt durch Kinderaugen zu betrachten. Diese heitere Melancholie, diese lächelnde Wehmut - das kann keiner so
wie er. Großartige Unterstützung die Musikanten an seiner Seite. Seit 45 Jahren, seit einer Zeit, in der "Afghanistan noch Vietnam hiess", an seiner Seite der Pianist Erik van der Wurff, ein Musiker durch und durch. Begeisterungsstürme erntete auch die Gitarristin Edith Leerkes, die mit ihrem virtuosen Spiel dem Konzert eine ganz besondere, zusätzliche Note verlieh. Nicht unerwähnt bleiben sollten auch Jannemien Cnossen und Dorit Oitzinger, die beiden schönen Violinistinnen, die den Gesamteindruck gekonnt unterstützten und abrundeten.
(Nicht immer übrigens begnügt sich Hermann van Veen mit der Rolle des leisen Kritikers. Derzeit steht er unter Polizeischutz, weil er zum 9. November einen offenen Brief schrieb, in dem er Angst davor äußerte, dass die Partij voor de Vrijheid (PVV) sich in Richtung der Nationaal-Socialistische Beweging (die mit Hitler kollaboriert hatte) entwickeln könnte. Daraufhin erhielt er ungezählte Drohungen und Beleidigungen . Auf seiner Website bezieht er dazu ausführlich Stellung.)
Mein lieber Sohn, vielen Dank. Das war eine tolle Idee. Es war ein schöner Abend. Es war schön, dass Du dabei warst und es war noch schöner, dass es Dir auch so gut gefallen hat. Dir und allen anderen die van Veensche Verabschiedung:
Schlafen Sie gemütlich !

Dienstag, 15. September 2009

Auf Tour mit dem Grafen von Wanne Eickel


Das für mich fast Interessanteste zuerst:
So schlecht war es gar nicht, eine Busreise zu machen.
Der Graf von Wanne Eickel hat im ganzen Ruhrgebiet einen ausgezeichneten Ruf und - er wurde diesem gerecht. Das kann ich wirklich ohne Einschränkung so sagen. Die ganze Reise war perfekt und unaufgeregt organisiert, nichts hat gehakt, nichts gezippt. Wir hatten einen super modernen und richtig komfortablen Bus, wir hatten einen richtig netten, sehr besonnenen Busfahrer, den noch nicht mal eine "controle du digital" aus der Ruhe bringen konnte. Nur dem Kontrolleur, dem sprang vor Begeisterung ob so viel deutscher Gründlichkeit direkt der Knopf an der Weste auf. Wir hatten sogar eine Stewardess an Bord, ihres Zeichens Gattin des Busfahrers, die sich einmal im Monat ein kinderloses Wochenende als Begleitung ihres Mannes gönnte. Super Nebenjob, wie ich finde. Würd ich glatt auch noch machen. Freundlich war sie, guter Laune und unermüdlich Kaffee kochend. Die Bordbar übrigens zu ausserordentlich zivilen Preisen. Im (richtig guten) Hotel wurden wir eingecheckt, um gar nichts mussten wir uns kümmern. Für jemanden wie mich, der notgedrungen viel Zeit mit Organisieren verbringt, eine echte Wohltat. Ortsansässige, kundige, witzige Reiseleiter hatten wir auch. Nichts zu meckern. Und Ihr wisst, ich sage das nie leichtfertig.
Also - wer organisiert verreisen will, dem kann ich den Grafen nur empfehlen. Micha sieht schon die ganzen mafiösen Ruhrpott Blogger im gräflichen Bus!
Die Großraumlimousine des Grafen
Aber wie war nun die Tour an sich ? Witzig, lehrreich, schön , mit manch unerwarteten Erlebnissen gespickt. Ich meine, wo sonst kann man Frank Walter Steinmeier am frühen Morgen Luftgitarre spielen sehen ? Wo sonst nimmt einem ein scharfer Samurai die Luft zum Atmen ? Wo sonst muss man sich entscheiden, was schlimmer ist als Hintergrundmusik ? Achim Reich oder die Internationale ?
Dank der guten Organisation und der kundigen Reiseleiter haben wir auch noch was von Land und Leuten gesehen. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Brüssel, von Gent und Brugge. Natürlich alles mehr oder weniger im Schnelldurchlauf, fast japanisch. Aber - es sollte ja eine Schnuppertour sein, die einem zeigt, was man beim nächsten Mal näher erkunden möchte. Diesen Zweck hat es einwandfrei erfüllt.
Weit weg ist es ja eigentlich nicht von hier, eine Vertiefung steht bestimmt mal an. Erst recht, wo wir von Pieter, dem rüstige Rentner lernen durften, dass Belgien nicht nur das Land der Pommes, der Spitze, der Pralinen und der Biere ist, nein spätestens seit Magritte betrachtet sich dieser kleine uneine Staat auch als Land des Surrealismus und des Wahnsinns. Na, wenn das nicht zu mir passt?
Bilder gibt's das auch mal irgendwann, Cheffe hat alle Speicherkarten eingesammelt und schneidet dies Wochenende wohl eifrig am Remake des Klassikers
" Brugge sehen und sterben " .

Surreales Wochenende


eines Wochenendes.
Immer wieder schön. Wie glücklich man doch einen Menschen mit so ordinären Gebrauchsgegenständen wie einem Kuli und einer leeren Zigarettenschachtel
machen kann. Wenn Ihr alle meine Mary Poppins Tasche nicht hättet....
In diesem Fall wäre jedoch zumindest die Botanik glücklicher gewesen, wenn sie nicht aus sämtlichen verfügbaren Mauerwerken gekratzt worden wäre. Aber das alles wenigstens bei immerwährenden 21 Grad. Zu Wasser, zu Lande, in der Luft, des Tages und des Nachts. Weiterhin bleibe ich der einzige Mensch, den ich kenne, der ein aufrichtiges Faible für einen ganz bestimmten Platz hegt.
Aber egal, irgendwas muss ich auch exclusiv haben. Andere haben Mönche in Perlon Strumpfhosen. Wem's gefällt. Ich nahm lieber dann die nackte Juliet. Auch schön. Werdet Ihr noch zu lesen kriegen.
Surrealstes Bild des Wochenendes:
Mario Botta Kirche in Mogno
Surrealster Satz des Wochenendes:
"Wenn man das erhoffte Ergebnis erhält, ist es von wesentlicher Bedeutung,
dass es sich nicht um einen Zufall handelt. "
Ist dem so ?

Donnerstag, 13. August 2009

Risiken und Nebenwirkungen des Urlaubs


Wenigstens der soll ja nicht fehlen ! Ergo, bitte sehr :
Satz der Woche: Serious injury or death may occur while using this system !
Zahl der Woche: 11
Satz der Woche
Soviel zu Risiken und Nebenwirkungen unseres Urlaubs !
Noch leben wir, aber es hat auch noch keiner von uns den Kawupp gefunden, this system wirklich usen zu können...., aber die Hoffnung, sie stirbt ja bekanntlich zuletzt

Donnerstag, 30. Juli 2009

Szänk jju for trävelling with deutsche Bahn


Jedes Jahr fahr ich zur Nordsee
und ich hör den Wellen zu,
so saß ich auf dieser Insel
doch ich fand dort keine Ruh
Oh- ich hatte solche Sehnsucht
ich verlor noch den Verstand,
ich musste weg hier von der Nordsee
ich musste raus aus Westerland.
So stand ich denn vor'm Schalter
im Reisecenter der DB.
Eine wirklich nette Dame suchte rum
und sprach : OK,
Kaufst Du Ticket jetzt bis Münster
und ab da alles umsonst.
Hast Du schliesslich Schoko Ticket
da ist das keine Kunst.
Frohgemut saß ich im Zug
nett geleitet von der Inge
verging die Zeit fast wie im Flug.
Selbst der Umstieg klappte prima
doch dann -
verging einem die Lust am frohgemuten Dichten.
Back in North Rhine Westphalia, nix mehr mit szank yu for träwelling with Deutsche Bundesbahn. Hat se sich vertan, die Tante am Schalter auf de Insel. Kostet das Schoko Ticket zwar etliches mehr als 300 Öcken im Jahr, gilt et trotzdem erst ab Dülmen. Und kannse im Zuch nich einfach nachlösen, die 3 Eurönchen irgendwatt, watt et halt so kostet zwischen Münster und Dülmen. Nee, bisse sofortemang Schwarzfahrer und muss 40 Euro löhnen. Your welcome, Deutsche Bahn AG. My pleasure.
Genauso macht man datt, wenn man sich neue Zielgruppen erschliessen will.
Post scriptum memorandum aus der Erlebniswelt der Zielgruppe:
Ein bisschen ist mir schon noch nach dichten.
Angekommen an der Endstation Sehnsucht
Kam die Sehnsucht geich, über mich zu richten
Und ergriff sofort die Flucht
Und weil der Udo das besser kann als ich
hier ein kleines Bonmot zum Abschied
"Grüß sie, wenn du sie siehst
Und wenn sie dann von mir spricht
Erzähl' ihr das, was du willst
Nur die Wahrheit, die sag' bitte, bitte nicht, oh..."
 Sag ihr, ich lass sie grüßen
Da ist viel Wahres dran, denn so flexibel sind wir (noch) nicht im Niveau.
Quelle: youtube.de
Erstes Gedicht angelehnt an " Ich will zurück nach Westerland " von den Ärzten, zweites Gedicht-Zitat aus Udo Jürgens " Sag ihr, ich lass sie grüssen" 1965.

Mittwoch, 22. Juli 2009

Lübeck 2009


Internationale Handballtage. Das größte Jugend-Handball-Turnier in Deutschland. 4000 Jugendliche aus 19 Ländern, 333 Mannschaften und wir mittenmang. Die glorreiche Suderwicher B-Jugend, ihre Coaches und Betreuer. Schön war's, rumdum gelungen.
Ein ganz tolles Erlebnis.Aber auf Anfang:
Wenn man mal davon absieht, dass uns des Donnerstags Nachts um drei wohl als eine der ersten die Nachricht vom Tode MJ um die Ohren gehauen wurde, fing das Wochenende schon mit der Fahrt in der eigentlich ungeliebten Großraumlimousine prima an. Man kann eben auch Glück haben mit sowas und das hatten wir in Gestalt unseres großartigen Chauffeurs, Busfahrer aus Leidenschaft ( szsooo, Ihr könnet Dänjel sagen zu mir and next.... ) Bis kurz vor Lübeck goss es wie aus Eimern (Kommentar eines Reisenden an der Tanke zu unseren sprintenden Jungs: Kerle wie Eichbäume und Angst vor so'n bißken Regen). Doch dann griff er erstmals, der beschützende Zauber der Mamis. Schluss mit Regen, Sonne und Wolken fortan. Eine optimale Mischung für uns. Ankunft im Turnierdorf beim MTV Lübeck. Eine riesengroße Anlage, zig Hockey- und Tennis-Rasenplätze, an diesem Wochenende aber der eigentlichen Hallensportart Handball vorbehalten. Ein unendliches Gewusel, Verpflegungsstationen jedweder Couleur und überall nur gut gelaunte Gesichter. Eigentlich hatten wir Mütter ja Urlaub und wollten zig andere Sachen machen, aber der Faszination dieser Veranstaltung konnten auch wir uns von Beginn an schlechterdings nicht entziehen. Aber wie multitaskende Mamas eben so sind, wurden die Sightseeing-Pläne flugs kompatibel mit den Spielplänen gemacht. Und so haben wir es echt geschafft, so gut wie nichts zu verpassen an diesem Wochenende. Die erste Stadtbesichtigung verbunden mit der Parade der Handballer durch die Altstadt. Ein wunderbares Bild.

Die ersten Spiele. Alle gewonnen. Natürlich dank der mitgereisten Mutti-Glücksbringer, ist klar.Somit bereits am ersten Abend eine Steigerung der letztjährigen Leistung
um 50 %. Geht doch.
Lübeck Parade
Gekrönt von einem schick choreographierten Feuerwerk, ging ein langer Tag mit vielen Eindrücken zu Ende. Am nächsten Tag wies sich, wieviele internationale Kontakte unsere Jungs in so kurzer Zeit zu knüpfen imstande waren. Auch wenn "etliche Glocken doch noch ziemlich hoch hingen" wie einer unserer Jungs leicht melancholisch mit Blick zu den feschen Norwegerinnen anmerkte. Die Jungs knüpften weiter fleissig Kontakt mit Löwinnen und anderen Raubtieren, Zeit für Mütter-Sightseiing.
Der Einfachheit halber eine Barkasse geentert und alles vom Wasser aus bestaunt. Tolle Stadt, traumschön. Kann ich jedem nur empfehlen. Ohne wenn und aber. Und was da alles unterwegs war neben unseren allgegenwärtigen Handballern. Aufwändig kostümierte Drachenbootrennfahrer, Polinnen, die ausgerechnet im Norden mit Wurst und Sauerkraut kämpften, Thailänderinnen,die unseren Busfahrer gerne wieder zurecht massierten....., eine Zigeunerhochzeit. Wir sind aus dem Gucken und Staunen gar nicht mehr herausgekommen.

Aber das ganze Pflichtprogramm geschafft.
Buddenbrockhaus, Günter-Grass-Haus, das Rathaus, Holstentor klar, Marzipanspeicher, der Aufstieg auf die Petri Kirche verschaffte mir dann gar das ersehnte
"Ich hab das Meer gesehen" Feeling.
Lübeck von oben
Im Turnierdorf derweil nahte der Ernst des Spieles. Gegen die Oberliga-Jungs aus Lübeck haben sie es so gerade eben geschafft. Doch der Vorjahressieger, die dänischen Bären war dann doch nicht zu knacken. Nicht, dass die gut gespielt hätten, aber deren körperliche Präsenz verbunden mit einer derben Rugby-Spielweise flößte unseren Jungs dann doch zuviel Respekt ein. "Nein, ich geh nicht in's Tor, im Leben nicht ", so unser Ersatzkeeper. Und auch der Coach konnte Herbert, den berühmten siebten Mann auf dem Spielfeld nicht mehr wiederfinden. Mächtig was los nicht nur auf dem Spielfeld, auch am Spielfeldrand. Eine unserer Mütter stand fortan unter erhöhter Security. Alleine durfte die nirgendwo mehr hingehen. Das konnten wir nicht verantworten....... Aber es hat gereicht für die A-Runde der besten 16 B-Jugend-Mannschaften (von immerhin 40) Eine ganz beachtliche Leistung, denn die Gegner waren nicht ohne. Dementsprechend gut die Stimmung bei allen, Schlachtgesänge im Shuttle-Bus, ausuferndes Feiern bei der Player's Night. Gut, dass es eine ruhigere Lounge für die nicht mehr ganz so jungen Coaches gab. Über den Rest der Nacht legen wir hier das Tuch des Schweigens. Besser iss, glaubt et mir. Doch die Niederegger-Marzipan-Nuss-Sahne am nächsten Tag, heimlicher Höhepunkt unserer "Mamas in Lübeck To-Do Liste" , schmeckte uns hervorragend. Auch wenn wir uns kurz vorher noch vor den wilden Dänen in einen Kräutergarten flüchten mussten.
Niedereggers Marzipan Nuss Sahne Torte
Ehrenvolles Ausscheiden am Nachmittag gegen den späteren Turniersieger, kurz noch die Dänen bejubelt, die ebenfalls ausschieden ;D und dann ab na Hus. Elfter sind sie geworden, das ist mehr, als wir alle gedacht haben. Im Turnierdorf hier und da noch ein letzter Kuss und dann war Schluss.
Satz des Wochenendes: Jaha, so Norwegerinnen, die können schon ganz schön zupacken. So ist datt ebend da oben, bei den Naturvölkern .
Und last but not least: Ein dickes " DANKE " an die Organsitoren. Es muss eine Menge Arbeit sein, so etwas zu stemmen, aber die vielen glücklichen Gesichter geben Euch recht. Und aus der Warte einer Mama kann man den Wert einer solchen Veranstaltung gar nicht hoch genug
schätzen!

Montag, 20. Juli 2009

Lübeck 2009


Frisch aus dem Überspielkabel:
Unsere glorreichen Jungs:
Unsere glorreichen Jungs
Mutter-Kind Foto ;) :
Mutter/ Kind
( Wie sich herausstellte, fanden es alle Jungs - inclusive meinem eigenen- schön, dass wir mitgekommen waren. )