Dienstag, 30. September 2014

Zwei Hamburger im Pott

ich erzählte es bereits: Ich hatte Besuch. Lieben, seltenen, aber dafür umso mehr geschätzten Besuch. Von unserer LGG, der Lieblings-Gina und ihrem Göttergatten. Die Beiden waren auf der Durchreise von Event zu Event und umso schöner war die Freude, dass wir einen ganzen Tag für uns freischaufeln konnten. Bei Kaffee und Keksen wurde zunächst die Tagesordnung diskutiert. Zu meinem Glück und Erleichterung waren die Beiden mal so gar nicht an den hier wie Pilze aus dem Boden schiessenden Hochglanz-Malls interessiert und der Programmpunkt Shoppen sofort gestrichen. Dafür bekundeten beide eifriges Interesse an unserer Industriekultur, was mir natürlich sehr entgegenkommt. Iss ja soviel Grün hier, datt muss man doch zeigen.
sovielGrünhier
Das eifrige Studium des Ruhrtop-Card-Reiseführers offenbarte dann auch bemerkenswerte Vorkenntnisse in Sachen Industriedenkmäler, am liebsten hätte man gleich mehrere Höhepunkte in diesen einen Tag gepackt. Aber ich wusste es ja bereits von Familie Drachentöters: Wenn man mit zwei passionierten Fotografen unterwegs ist, dann darf man sich die Tagesplanung nicht zu vollpacken. Schon gar nicht hier im Ruhrgebiet. Die Motive sind zu vielfältig und soviel kann ich sagen: In Sachen Fotomania stehen die Beiden den Drachentöters in nichts nach. Hier zu sehen sind aber nur die stümperhaften Ergebnisse meiner Handykamera. Sobald die Fotos der Beiden zu bewundern sind, reiche ich den Link nach.
Zunächst ging es zum Schiffshebewerk Henrichenburg. Ich berichtete und zeigte in diesem Blog schon mehrfach einiges davon, von daher klemme ich mir das jetzt. Ich will ja keinen langweilen. Die Hamburger jedenfalls waren ganz und gar nicht gelangweilt und sehr beeindruckt von diesem auch wirklich tollen Industriedenkmal. Und die Kürbisköppe mussten auch draussen bleiben.
September
Weiter ging es zur Zeche Zollern in Dortmund, womit dann sogar ich meine Kolumbiniade hatte. Denn Zeche Zollern war tatsächlich die, auf der ich noch nie war. Und somit habe ich an diesem Tag dann sogar einen Kreis geschlossen und könnte mir ein T-Shirt drucken lassen: Fördertürme und Zechen im Ruhrgebiet - ich kenne sie alle. Man kann es natürlich auch wie der Ruhebewahrer sagen: Zechen? Kennsse eine, kennsse alle. Stimmt im Falle von Zeche Zollern aber nicht. Diese Zeche firmiert im Ruhr-Guide auch als Schloss unter den Zechen und es hat tatsächlich mit seinen prachtvollen Gebäuden und Jugendstil-Elementen etwas von einem Schloss. Begeistert waren wir von den liebevoll detailgetreuen Ausstellungen und vom Kinderkeller, der auch für uns spannend war. Fast fünf Stunden waren wir dort und wir hätten noch endlos weiterschauen können. Wenn nicht Museumsschluss gewesen wäre. Trotz all der Pracht konnten unsere Kastanien mal ganz ungeniert und stilecht auf Koks sein. So gehört sich datt ja auch.
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Was mir an dem Tag und der Tour besonders gefiel, war das Interesse meiner Gäste. Das muss ich an dieser Stelle mal ehrlich sagen. Ich fand Eure Wißbegierde toll, ich fand es großartig, wie Ihr Euch in das Leben zur Blütezeit der Zeche einfühlen konntet und ich fand besonders großartig, dass Ihr Euch an diesen Stätten der Industriekultur auch mit unserer Gegenwart beschäftigt und die durchaus richtigen Schlüsse gezogen habt. Das tat gut. Nächstes Mal fahren wir ein und unter Tage. Und ins Drübbelken gehen wir auch wieder !
Lustigstes Wort des Tages: Wunderbar
Erkenntnis des Tages: 2 Euronen fuffzich reichen innem Pott, um gleich 3 Leuten einen Tag voller Erlebnisse zu bescheren.
Medaille des Tages: Geht an Ginas Göttergatten, der mit kompletter Fotoausrüstung auf dem Rücken unzählige Stufen erklomm. Um einen Spruch vom Engelchen zu ergänzen: Sport ist für die einen eine ausgedehnte Wandertour, für die nächsten eine Fahrradtour, für manche aber auch nur der Gang zum Briefkasten. Tja - und dann gibt es noch diejenigen, die keinen Turm der Industriekultur unbestiegen lassen. Respekt dafür, mein Lieber. Auch wenn ich wenigstens einen Turm mit erklommen habe.
Freude des Tages: hausgemacht schmeckt im Pott auch wie hausgemacht. Wahrscheinlich, weil wirklich hausgemacht. Ob Käsekuchen, Apfelkuchen. Gulasch.

Sonntag, 28. September 2014

Was die Woche geschah

Attribut der vergangenen Woche: Voll, voller, am vollgepacktesten. So viele Termine in einer einzigen kleinen Woche - es müsste verboten werden.
Gescanntes Dokument9
Als wir da gehabt hätten: Den 50sten (schon wieder 'ne Rundung, anscheinend der Fluch des 64erJahrgangs anno 2014) von des Kniefalls Patentante. 44 Jahre kennen wir uns, unfasslich oder? Das muss man erstmal schaffen heutzutage. Aber es hat was, wenn man sich schon als Schulkind kannte, an Gemeinsames aus der Kindheit und Jugend erinnern kann. Wer kennt einen schon so, wie man damals war?
Die meisten kennen einen doch nur so, wie man als Erwachsene ist: Mit Beruf, Kindern und all dem sonstigen Erwachsenen-Verantwortungs-Verpflichtungs-Gedöns. So, wie man eben ist, wenn man vollgepackte Arbeitstage hat, die einen sogar ab und an in die verbotene Stadt führen. (in der ich diese Woche sogar 2 x war, aber dazu später mehr) Zunächst war ich dort im Auftrag und fand - wenig überraschend - heraus: Work kann man nicht shoppen. Dafür kann man sich tatsächlich noch in vermeintlichen Tschaka Veranstaltungen wiederfinden, die wider Erwarten sachlich und pronounciert ablaufen. Geht doch. Man kann auch angenehm überrascht werden. Der blaue Marktführer machte es möglich.
Den Übergang von beruflichen zu privaten Events leitete ein Date im Centro OB ein. ich bleibe dabei: das Beste an dieser Mall ist tatsächlich seine Mitte und somit ein guter Treffpunkt, wenn man aus verschiedenen Ecken des Ruhrgebiets einfliegt. Aber sonst kann man mich mit solchen Hochglanz-Dingern ja jagen. Deswegen wird mich auch datt Pallaiss noch lange nicht sehen. Gut, dass auch die zwei Hamburger im Pott, mit denen ich einen ganzen freudigen Tag verbrachte, daran mal so gar nicht interessiert waren. Dafür aber an anderen, viel wichtigeren und spannenderen Dingen und deswegen kriegt dieses Event auch einen extra Eintrag. Coming soon. Weil et so schön war.
Hier nachzutragen bleiben noch zwei herzerwärmelnde Ereignisse aus der Abteilung "Nee, watt werden unsere Kinder groß". Zum einen verzückte die kleine Patentochter als Zirkusprinzessin. In unserer Grundschule gibt es alle paar Jahre wieder eine Projektwoche, bei der ein richtiger echter Zirkus seine Zelte auf dem Schulhof aufschlägt und mit den Kindern kleinen Kunststücke einübt, die dann am Wochenende den staunenden Eltern, Schülern anderer Schulen oder Kindergärten dargeboten werden Zum ersten Mal gab es das 2007 im letzten Grundschuljahr des Kniefalls. Fakir und Feuerschlucker war er damals, ich weiß es noch wie heute. Obwohl es sich Lichtjahre entfernt anfühlte, als ich diesmal zusah. Unsere kleine Prinzessin charmierte jedenfalls als Akrobatin und Ziegen-Dresseurin.
die Zirkusprinzessin
Nett, die Rektorin wiederzutreffen, die direkt wissen wollte, was denn aus ihren "lieben" kleinen Jungs geworden war. Zum Großen: "Nein sagen Sie nichts. Lassen Sie mich raten. Der studiert Jura" " ? " " Na, wenn eines immer klar war, dann das". Auch ein Kompliment. Zum "Kleinen" konnte ich dann berichten, dass ich immer noch spezielle Mütterpflichten zu erfüllen habe. Nur geringfügig anders als damals beim Zirkusprojekt. Den Dompteur im weiteren Sinne durfte ich Freitag auch wieder geben. Als Vorabifeten-Vorglüh-Aufsichts-Fachkraft in der Schule. Ich melde: allet gutgegangen, Schule steht noch und somit entlasse ich Euch aus diesem Rückblick mit dem Abimotto: Winnetou und Abi-Hatschi - willkommen in der Freiheit, Bruder. Hugh.
dieAbiHatschis

Montag, 22. September 2014

Kastanienbewegung 2014 / 2015

Und da sind wir wieder. Die Hüter der bewegten Kastanie. Pünktlich zum Herbstbeginn hat meine liebste BBH, unsere Theobromina wieder zur Sammlung, Bewegung, Tröstung, Herzerwärmelung aufgerufen.
Kastanienbewegung 2014/2015
Meine Kastanie ist mir schon vor Wochen vor die Räder gekullert und da wollte ich natürlich nicht hartherzig sein und hab ihr Asyl gegeben. Auch wenn mir klar war: eine so frühe Kastanie wird die Bewegung wohl unter dem Motto "Lieber Orangenhaut als gar kein Profil" bereichern. Macht aber nüscht, je mehr Ecken und Kanten, desto besser passt sie zu mir.
Kastanie 2014
Also Liebeleins. Hier geht es entlang zur Sammelstelle aller Bewegten:

Freitag, 19. September 2014

T.G.i.F. - abgeschottet im Wunderland

Tach auch Liebeleins. Tja - das war wohl die Frage des gestrigen Tages. Abgeschottet oder nicht abgeschottet? Nun, jetzt weiß man: Gestern war der Grund, warum die Schotten heute nicht dicht sind.
( ich weiß, ich weiß, ich schmeiß ja schon 'nen Euro ins Phrasenschwein oder von mir aus auch zwei. Aber Wortspiele erwärmen nun mal mein Herz) Die deutsche Seele hingegen war eh erfüllt vom Marathon der Blitzer gestern. Wobei - ich hab keinen vorbei rennen sehen. Aber Hauptsache - Ihr habt alle den ganzen Tag freundlich gelächelt. Wenn es sonst nichts gibt, was die Volksseele bewegt, kann es ja so schlimm nicht sein.
Dafür hat unser Palais ernsthafte Konkurrenz bekommen. Eröffnete doch in unserer reizenden Mittelstadt ein eben solches. Nein, kein Puff. Auch kein Casino. Palais Vest heisst die neue Shoppingmeile, die das Revier wohl dringend braucht. Wir haben ja sonst auch keinen Hochglanz-Konsumtempel, ist mal ganz was Neues. Wenn jemand weiß, wo die Kaufkraft dafür herkommen soll - Infos bitte gerne. ich bin da potentiell neugierig. Einstweilen stell ich mich Asi und ignoriere. Was mir allerdings gefällt, ist die mundartliche Umsetzung dieses bescheuerten Namens und ich werde alles tun, damit sich das durchsetzt. Also, es heisst: Datt Palleiss. Nur echt mit zwei L und zwei S.
Mittenmang inne Ruhrpott-Romantik begaben wir uns auch am Wochenende. Einmal rund um den Kemnader See war der Pedal-Befehl. Und um nicht immer nur zu meckern über die Radwege Ruhr, der Radweg im Ruhrtal ist wirklich 1 A. Außerdem lernt man dort 'ne ganze Menge und kann sich ganz prima globalisiert fühlen. Von "Im Mailand" geht es nach "Gibraltar", wo man Stollen ganz ohne Weihnachten finden kann, außerdem wissen wir nun: Joghurt-Holunder ist eine sehr feine Eis-Sorte und Marlon ist das neue Kevin. Außerdem gelernt : Fahrradhelm tragen = Freibrief für Mißachtung der "Radfahrer bitte hier absteigen"-Schilder. Genau das ist Deutschland. Nundenn.
Stollen ohne Weihnacht
Dafür hat unser Kniefall nun das Wunderland wieder verlassen, es besteht begründete Hoffnung, dass die Haare in Ultra-Lichtgeschwindigkeit wieder wachsen....
Dideldei
Es war auf jeden Fall ein großer Erfolg für die Theater-AG des Gymnasiums, nun warten wir, dass sich Hollywood in anderer Form als Schaukel bei uns meldet. Vorerst schaukeln wir uns gepflegt durch
Die Statistik:
Satz der Woche: Wenn Eier zerbrechen, macht man am besten ein Omelett (©Janice Steinberg)
Fernsehkritik der Woche: Was vom München-Tatort hängenbleiben wird:
Dieser Prinz war ganz gut an der Trommel. (©Ralf Heimann auf Twitter)
Rätsel der Woche: wenn alle Wege nach Rom führen,
wie kommt man dann aus dem Kaff wieder raus ? (©Discowurm auf Twitter)
Überlegung der Woche: Wem nicht zu helfen ist, dem ist vielleicht zu schaden?
Frage der Woche: Hast Du Deine Glatze gewaschen und aufgehangen?
Bekenntnis der Woche: Ich glaube: Im Gegenteil! Wenn es so wäre, könnte es sein und würde es so sein, dann wäre es so. Da es so aber nicht ist, ist es auch nicht so. Logisch oder?
(©der Kniefall als Dideldei im Alice im Wunderland)
Stoßseufzer der Woche: Lächle, Du kannst sie nicht alle töten (©Grinsekatze im Wunderland )
Allen ein schickes Wochenende.
Wascht keine Glatze, die ich nicht auch waschen würde.
Wer Tippfehler findet, kann sie behalten. 
Links auf Nachfrage

Freitag, 12. September 2014

T.G.i.F. - flott durchgerutscht

Tach auch Liebeleins. Tada. Die letzte Rundung ist erfolgt. Auch der Ruhebewahrer-Papa hat nun die Zahl der Unendlichkeit vorne. Die rüstige Rentner-Band hat ergiebig getagt, geschwächelt haben die Jüngeren. Aber bitte - ein Mimimi-Montag. Da geht sowas in unserem Alter schon mal gar nicht mehr. Vielleicht später wieder. Wie man gesehen hat.
Brachte mir zumindest eine Stippvisite des Studenten ein, wenigstens etwas. Das große Kind schmeißt sich derzeit wieder mit Verve ins Geschehen des handlichen Balls und hat kaum Zeit für die Mama. Hoffen wir, dass es hält. Also, das Knie. Der Kniefall 1.0. polierte wie berichtet sein Französisch auf, tat dies aber nur mit mittelmäßiger Begeisterung. Das wird nicht seine Sprache und nicht sein Land. Tout de même. C'est la vie. Dafür ist er nun Germanys next Anwärter to the Oscars, da unter die Schauspieler gegangen. Theater AG und so. Wunderland der Alice. Glückwunsch zum Nicht-Geburtstag.Dideldum und Dideldei. Und wenn das mit der Schauspielerei dann doch nichts wird, gibbet vielleicht ja demnächst wieder die ein oder andere Vakanz in der Formel eins. Dafür ist das gute Kind nämlich auch ein heißer Anwärter. Ich will wirklich so ein T-Shirt, Aufdruck: I survived several Highway-Tours with a racing Kniefall.
Soweit aus dem Palais. Sonstige News aus Rest of World sind ja derzeit eher so "Da ist blaues Licht. Was tut es? Es leuchtet blau". Nur die Null leuchtet schwarz, als ob wir die nicht schon seit Jahren hätten. Dafür überlegt das Cleverle der Finanzen den Soli abzuschaffen, dafür aber die Steuern zu erhöhen. Wegens die Gerechtigkeit und bessere Verteilung und so. Haha. Gerechtigkeit am Allerwertesten. Der echte Grund dürfte der sein: Steuern laufen nicht aus, Solidarpakte schon. Gut gemacht. Und der Bürger steht jubelnd da, während er verarscht wird. Muss man erst mal können. Selbiges beim Bürokratiemonster in Atomium-City. Madame Mutti hielt brav den Steigbügel und watt macht der Ritter des Männeken Pis? Hat gerade mal so einen Posten für den Wächter Neulands frei für L'allemagne. Und den kriegt dann auch noch der Bildschirmschoner vom Dienst. Wahrscheinlich ist der selber auch nicht happy, dafür aber glücklich. Aber Hauptsache, die Hersteller von Schutzanzügen freuen sich. Denn selbigen braucht man ja jetzt wohl, wenn man im Garten Lavendel erntet. Den schwersten Sack Reis aber wuchtete hingegen ein Obsthändler. Und es ist - eine Uhr. Der Hinweis sei gestattet: Auch neue Uhren machen die Zeiten nicht besser. Ach egal, #Kekse. Und irgendwo in England kotzt eine Herzogin.
Die Statistik:
Satz der Woche: In Deiner Handtasche" ist keine präzise Ortsangabe
Stoßseufzer der Woche: Ich glaube, ich wünsche mir zu Weihnachten ein Lama. Das wäre dann immer bei mir und spuckt alle an, die ich nicht leiden kann. (©Trixelinchen)
Mahnung der Woche: Manches sieht man aus der Ferne schärfer.
Cookie der Woche: Bitte beachten Sie auch meine Fallstudie
zu den vier Stufen im Eingangsbereich.
Plan der Woche: erst der Spaß, dann das Vergnügen.
Erkenntnis der Woche: Das Leben ist eine Wasserrutsche; Mal bist du oben, mal gehste baden.
Und den Rest der Zeit stehst du an. ©Moltroff auf Twitter)
Beobachtung der Woche: Der Neider sieht immer nur das Beet,
den Spaten sieht er nicht.(©kreativeAuszeit auf Twitter)
Stoßseufzer der Woche: Manchmal muss man eben eine Wassermelone tragen,
um an sein Ziel zu gelangen
Genugtuung der Woche: Wenn man in unserem Alter noch was tut, was den Kindern peinlich ist,
dann - hat man alles richtig gemacht. (©Nachbarin)
Frage der Woche: Ist mittlerweile eigentlich einmal die Woche Vollmond ?
Trotzreaktion der Woche: Und trotz allem lebe ich weiterhin nach der Devise:
Alt genug, um es besser zu wissen. Jung genug, um es noch mal zu tun. (©Trixelinchen)
Allen ein schickes Wochenende.
Lebt nach keiner Devise, nach der ich nicht auch leben würde.
Wer Tippfehler findet, kann sie behalten. 
Links auf Nachfrage

Donnerstag, 11. September 2014

Der Algorithmus rockt

Nicht. DAS Schreckgespenst unserer Tage. Allüberall ist er an allem schuld, wird er an allem schuld sein, ist er an allem schuld gewewen. Der Algorithmus in diesem Neuland. Ist das so? Oder ist es nicht doch eher ein kleines Ferkelchen statt einer ausgewachsenen Sau, die da durchs Dorf getrieben wird? Nun bin ich ja erstens viel zu busy und eilig, um groß auf Werbung zu achten, aber in den letzten Tagen habe ich das mal getan. Der Wissenschaft zuliebe sozusagen.

Kann der also was, dieser Algorithmus? Errät er meine intimsten Wünsche? Beeinflusst er mein Kaufverhalten? Meine klare Antwort: Nein. Mag sein, dass ich zu kryptisch für einen Algorithmus bin, mein Eindruck ist jedenfalls: Der kann gar nichts. Nicht mal dann, wenn man ihn gebrauchen könnte.

Beispiel 1 : Ich schreibe öfter Emails an Empfänger mit der Endung bank.com . Gut, dass Google da jetzt nicht messerscharf schließt, dass diese Emails rein privater Natur sein könnten, beruhigt mich ja sogar noch. Aber das Einzige, was Google dazu einfällt ist, mir Werbung für Kredite ohne Schufa anzubieten. Auf z.B. die Idee, dass ich vielleicht eine Maklerin bin, kommt der Algorithmus nicht.

Beispiel 2: Ich buche online ein Ferienhaus in Dänemark. Das Einzige, was Google dazu einfällt ist, mir weitere Werbung für weitere Ferienhaus-Anbieter draufzuschalten. Sogar noch, als wir längst in Dänemark weilen. Bringt es ungemein, wenn man schon gebucht hat. Auf die Idee, mir z.B. Werbung für Reiseführer anzubieten, kommt der Algorithmus nicht.

Beispiel 3 : Selbst wenn man es dankend annehmen würde, der Algorithmus versagt. So ignoriert Amzonien die Steilvorlage meiner letztjährigen Vorbestellung von Downton Abbey Staffel 3. Ich war mir völlig sicher, wenn Staffel 4 rauskommt, werden die mich schon informieren. Aber - hasse Dir gedacht. Tägliche Werbemails aus Amzonien beinhalten heute z.B. Schuh-Schnäppchen. Wann hab ich jemals Schuhe über das Internet bestellt, geschweige denn bei Amazon? Und unter Musik-Schnäppchen offeriert man mir, mir! die Top 200 des Oktoberfestes. Danke für Nichts. Dass Staffel Vier von Downton Abbey raus ist, für diese Information bleibt der Gatte zuständig. Desgleichen erlebte übrigens der Student mit dem Nicht-Hinweis auf eine neue Staffel Boardwalk Empire, ebenfalls trotz letztjähriger Vorbestellung.

Ergo: Was ziehe ich daraus für Schlüsse? Hingucken lohnt nicht. Zumindest nicht auf Werbeangebote aus dem ach so gefürchteten Algorithmus.

Sonntag, 7. September 2014

Kolumbiniade - mit dem Fahrrad anne Emscher

Diesmal aber sogar mit dem Fahrrad. Gestern mussten wir einfach mal wieder raus. Sonne schien. Wenigstens ab und an. Temperatur war dänisch ok, ergo Fahrradgepäckträger drauf und ab dafür. Ausgangspunkt war Haus Ripshorst in Oberhausen in der Nähe des Centro. Dort wagten wir zunächst ein Tänzchen mit einem Zauberlehrling und folgten dann dem Kanal,
TänzchengefälligderschöneSchein
 
um einen Teil unserer alten Heimat zu erkunden, den wir zwar kannten, aber nicht so. Der Landschaftspark Duisburg Nord. Früher war es unser Willkommen-Gruß, wenn man über den Spaghettiknoten zurück in die Heimat kam - tausend Feuer in der Nacht und so. Heute ist es ein stillgelegtes Hüttenwerk, das Kunst-Installationen sowie einige Freizeit-Angebote ( Tauchen im Gasometer, Seilbahnfahrten durch die Hütte ) beherbergt und gerne als Kulisse für Fernsehdrehs herhalten muss. Das Gelände und die Stahlkulisse wird größtenteils der Natur zurückgegeben und überlassen. Ich lese gerade Anarchie in Ruhrstadt von Jörg Albrecht und ich halte jede Wette, dass ihm die Idee für Dschungelburg statt Duisburg genau dort gekommen ist. Aber dazu nächste Tage und an anderer Stelle mehr. Was bleibt, ist das ambivalente Gefühl, das mich immer überkommt, wenn wir auf der Route der Industriekultur unterwegs sind: Es ist spannend, es ist interessant, aber - für Menschen wie uns, die solche Standorte noch im Einsatz kennen und auch höchst befremdlich und nachdenklich machend.
WasserfallaufruhrischKunstoderkannwechEnergiewende
Dschungelburg
Konsequenz des Tages: Muskelkater-Mimimi am Day after
Beschwerde des Tages: Bevor die hier ernsthaft über einen Radschnellweg für das Ruhrgebiet nachdenken, sollte man erstmal bestehende Radwege anständig ausschildern.
Erkenntnis des Tages: Wenn man sich beim Radfahren an Autobahnkreuzen orientiert, dann weisse sicher: Du bist im Pott.

Freitag, 5. September 2014

T.G.i.F. - Von gelben Engeln, Windrädern und anderen Notfällen

Tach auch Liebeleins. Ich melde einen exobitanten "Kopf meets Tischplatte Moment", der diese Woche "verschönerte". Und wer war schuld daran? Richtig. Ich. Hat sich der Generalschuld-Post-It ausnahmsweise bewahrheitet. Wenn ich was mache, bzw. nicht mache, dann richtig. Getreu dem Motto, wenn man keine freie Zeit hat, nimmt man sie sich. Weg. Mittwoch morgens: 8:00 Parkplatz Bronx. Licht angelassen. Weil ich es kann. Mittwoch abend: Feierabend. 17:00 Parkplatz Bronx. Fragt nicht. Ihr könnt es Euch denken. Wahrscheinlich wollte ich einfach nur wieder mein gewachsenes Vorurteil bestätigt sehen: Gelbe Engel sind alle nett. Alle. Wie sagte neulich einer zu mir: Unser Arbeitgeber mag ein derbes Imageproblem haben, aber wir sind nett. Wahr gesprochen. Kennt man. Und ja - es hat gepiept. Und ja - ich hab es fehlinterpretiert. Was hört das auch auf zu piepen, wenn man abschliesst. Ehrlich mal.
Nun ja, so kam der Jumny zu einer Ehrenrunde mit dem Ruhebewahrer einmal quer durch den Pott und ich doch noch pünktlich zum mittwöchlichen Mädelstreff, diesmal sogar im Biergarten. Der September hält ja bisher das, was der Sommer versprochen hatte. Hoffen wir, dass es hält. Denn nächste Woche steht das letzte große Familienfest des Jahres an und dann iss auch erssma gut gewesen mit de Rundungen.
Nix mit gut gewesen iss mal wieder inne lokale Politik. Schlagen schon seit Jahren die Wogen hoch wegen eines Kohlekraftwerks in Sichtweite, sind es jetzt Windräder, die - Skandal - mittenmang auffe Felder gebaut werden sollen. Erste Bürgerinitiativen formieren sich. Der Blick verstellt! Und der Krach! Und der Schattenschlag! Wie soll man da morgens auffe Veranda kommod frühstücken? Ich bringe ja sogar noch ein Restverständnis dafür auf, aber - die beklatschte Energiewende gibbet nicht für umme. Das muss doch wohl jedem klar gewesen sein, bei dem der Strom aus der Steckdose kommt. Klarer Fall von "Wasch mich, aber mach mich nicht nass."
Tjanun. Kehren wir zurück ins Palais. Der Kniefall 1.0. weilt dort, wo er sein verloren gegangenes Französisch-Genie aufpolieren kann, der Kniefall 2.0. ist immerhin schon so famous, dass er mit Eiswasser übergossen wurde. Die Sommerfeste des letzten Wochenendes sind nicht ganz ins Wasser gefallen. waren sogar beide ganz schön. Eins sogar mit Tanz. Wer sagt's denn? Und das in unserem Alter. Dafür wurde ich bei der sonntäglichen Fahrradtour meinem Ruf als Gewittaomma wieder gerecht. Gerecht werde ich dann hoffentlich auch Euren Erwartungen mit der
Statistik
Satz der Woche: Sehnsucht ist ein Notfall (© Sabine Heinrich )
Rezi der Woche: Der Frau Heinrich ihr Buch Ermahnung der Woche: Wer nicht überzeugen kann, sollte wenigstens Verwirrung stiften.
Bedauern der Woche: Wir sind alle auch nur ein Teil der Zeit, die wir verschwenden.
Ansage der Woche: Ich kann gut vergeben, aber eventuell
vergesse ich die Menschen hinterher oft einfach. (©dieMim auf Twitter)
Fernsehkritik der Woche: #Staatsaffaere auf @sat1. Jetzt wissen Sie, warum Westfernsehen bei uns verboten war. (©"Margot Honecker" auf Twitter)
Beobachtung der Woche: Die 5 am schwierigsten auszusprechenden Worte der deutschen Sprache: Amphibrachys, Desoxyribonukleinsäure,
Bitte, Danke, Entschuldigung. (©Grantscheam auf Twitter)
Bitte der Woche: Es ist der 1. September.
Kann ich dieses Jahr endlich nach Hogwarts? (©Mikealuna)
Frage und Cookie der Woche: Auf einer Skala von "Schmerzfrei” bis "Wohin geht dieses Flugzeug?”, ratet mal wieviel Novalgin ich genommen habe.
Mit-Freu-de der Woche: Ich stecke in der Bredouille!"
"Oh wie schön, Frankreich!" (©Cutterstrophen auf Twitter)
Erkenntnis der Woche: Erfahrung heißt gar nichts. Man kann
seine Sache auch 35 Jahre falsch machen. (© Tucholsky)
Allen ein schickes Wochenende.
Macht keine Erfahrung, die ich nicht auch machen würde.
Wer Tippfehler findet, kann sie behalten. 
Links auf Nachfrage