Dienstag, 15. April 2014

Kolumbiniade - auf den Spuren der Vergangenheit

Retro-Tag in der alten Heimat Duisburg
Zugegeben, auch ein Retro-Tag ist nicht wirklich eine Kolumbiniade. Aber es war spannender als gedacht, mal wieder auf den Spuren der Vergangenheit zu wandeln und zu sehen, ob und was sich geändert hat.
Vorgeschichte: Wir haben ja in diesem Jahr die Ruhrtop-Card zwecks Animation zu diversen Kolumbiniaden und mit dieser Card war auch ein freier Eintritt in den Duisburger Zoo verbunden. Wir erzählten das im Januar unseren Duisburger Freunden und diese waren sofort Feuer und Flamme. Den Zoo hatten sie für dieses Jahr auch anvisiert und wenn man schon mal dabei ist, dann könne man ja anschließend mal nach der Lieblings-Pommesbude schauen und nach der Eisdiele sowieso. Hörte sich schwer nach gutem Plan an. Und war es auch.
Im Duisbuger Zoo war ich zuletzt irgendwann in den frühen 90er und hatte ihn nicht in allerbester Erinnerung. Die zwischenzeitlich sehr negative Berichterstattung tat sein Übriges, dass wir den Zoo nicht mehr auf dem Plan hatten. Aber - es war wesentlich besser als gedacht. Natürlich ist der Duisburger Zoo kein ZOOM Gelsenkirchen und auch kein Paradies wie der holländische Burgers Zoo, aber es hat sich eine Menge getan und gewandelt. Und zwar durchaus zum Positiven. Manche Gehege sind schon noch so wie früher, aber sie werden nun für andere, kleinere Tiere genutzt. Andere Gehege sind neu gemacht und überall ist auch gut zu sehen, dass man unermüdlich mit behutsamer Sanierung beschäftigt ist. Die Zoobrücke ist wirklich richtig schön bepflanzt, da hat jemand sein Garten-Design-Diplom mit Bravour abgelegt. Im Delfinarium wurde bei der Vorführung viel erklärt und gelegentliche Verweigerungen und Patzer der Tiere wurden lustig erklärt, damit hatte es sich. Fand ich okay.
Lemureninsel Zoo Duisburg
Anschliessend ging es dann an die Fütterung der Raubtiere. Also uns. Erste Ernüchterung: Die Lieblings-Pommesbude gibt es noch. Allerdings scheint es ihr nicht nur gut, sondern allzu gut zu gehen. Sie war nämlich geschlossen. Samstags Ruhetag! Mal ehrlich. Gibbet ne Pommesbude, die Samstags Ruhetag hat. Wir waren entsetzt. Also Plan B. Der alte Lieblingsitaliener, La Gioconda am Dellplatz. Da wohnten meine Freundin und ich in den Achtzigern und wir können heute noch die Speisekarte auswendig. Und was soll ich sagen? Der Italiener war doch in der Tat unverändert. Dasselbe Interieur, grünbraun, diesselben Gardinen, diesselbe Speisekarte, diesselben Kellner mit denselben platten Witzchen und - anscheinend auch derselbe Koch. Es war nämlich super lecker. Und knallevoll, dieser altmodische aus der Zeit gefallene Italiener. Ungeachtet diverser Schicki-Micki-Konkurrenz drumherum hat das Duisburger Publikum dieser Institution wohl in der Tat die Treue gehalten. (Witzig - in der Raucherpause beobachteten wir, wie eine Horde Mittfünfziger nach uns das Restauranz enterte und ebenfalls entzückt äußerte: Iss ja allet noch so wie von früha. Wir waren wohl nicht die Einzigen auf Retro-Tour) Uns hat es auf jeden Fall geschmeckt. Pasta auf den Punkt, Soße ganz klar selbst gekocht und nicht Convenience, Pizza großzügig belegt, schön knusprig, so soll es sein.
Dellplatz Duisburg, die alte Heimat
Danach Eis. Ebenfalls eine Institution in Duisburg, Eiscafe Behrens. Mit dem Charme der Nachkriegsjahre, mittlerweile mitten in der Bronx gelegen, unbeirrt beste Qualität liefernd und hoch frequentiert. Ich war zwar die Einzige, die der Umgebung keinen Blick schenkte, Bronx hab ich schließlich täglich, aber da muss der Rest eben durch. Einmalig lecker ist das Eis auf jeden Fall und ich muss dort immer an den Studenten denken. In unmittelbarer Nähe ist nämlich das Krankenhaus, in dem das gute Kind das Licht der Welt erblickte und alle Besucher brachten damals getreulich lecker Eis von Behrens mit. Hat er also quasi mit der Muttermilch schon aufgesogen.
Erkenntnis des Tages I: Ich bin nach wie vor gerne in Duisburg und finde immer noch, dass es eine unterschätzte Stadt ist. Einen Teil meines Herzens wird für immer in dieser Stadt sein.
Erkenntnis des Tages II: Nu iss aber genuch gewesen mit Zoo in diesem Jahr. Wir sind ja schon kurz davor, zu Zoo-Testern zu avancieren.
Nebeneffekt des Tages: Mit der Ruhrtop-Card sind wir nun in der Gewinnzone.
Wir haben nur wenig Bilder gemacht, wer sie sehen möchte, bitte hier entlang