Samstag, 16. Januar 2016

Dschungel-Dingens - Kasalla zum Ersten

Yihaa. Die zehnte Staffel #IBES aka schöner scheitern im Dschungel ist auf Twitter angelaufen. Das Promi-Prekariat ist eingezogen und hockt bereits auf seinen Baumstämmen. Die Hunger Games und somit das ersehnte Ablenkungsmanöver haben begonnen. Und? Hat ErTeEl seine Hausaufgaben diesmal vor dem Job gemacht? Zumindest bei Captain Obviously Hartwich blieb ob der Mühen keine Zeit mehr für den Friseur - gleichwohl, mir gefällt es. Schon ein Stückchen näher dran an diesem sexy, der gute Mann.

Konkurs durch Harmonie steht wohl nicht zu befürchten, gleichwohl - es fehlt ein echter Sympathieträger. Kein Joey in Sicht, erst recht keine Blarissa, keine Brigidde. Obwohl - oups. Brigidde ist ja da. Aber eher so da im Sinne von halt eben da. Seien wir ehrlich - selbst die hartgesottensten Nielsen-Fans finden das ewige "Was geht los da rein?" und die bemühte Psychologen-Simulation nicht mal mehr so mittellustig.

Des weiteren hat das ErTeEl seine Hausaufgaben im Modus eines Mittelstufenschülers gemacht, mal eben schnell abschreiben in der großen Pause. Soll heißen, man recycelt die PromiBB Regeln und garniert sie mit Kakerlaken. Diesmal suchen sich die temporären Dschungelbewohner gleich zwei Tranpelpfade. Mag ja den Ehrgeiz anstacheln, erschwert sicher auch den Hängematten-Tarnkappen-Modus, trägt aber auch nicht gerade zur Entwicklung gruppendynamischer Prozesse bei.

Schauen wir uns das diesjährige Personaltableau genauer an. Das HR (Human Resources) Crowdfunding war sorgfältig - dennoch ohne die hauseigenen Resterampen der privaten Sender wäre man auch diesmal nicht weit gekommen. Betrachten wir zunächst die Vorkämpfer an der Geriatriefront. Als wir da hätten: einen sehr abgehalfterten Schlagerbarden, der zuerst mit bester Pflegestufenstimme barmte, was alles er in seinem Leben schon verloren hatte. Es steht zu befürchten, dass es nicht einmal an die letztjährige zu Tränen rührende mickrige 1500-Öcken-Rente des Walthusalems heranreicht. Kurz darauf verlor er noch mehr, nämlich die Rest-Sympathie der Zuschauer und sogar der sicher abgehärteten Mitcamper, indem er erst ein unfassbar überflüssiges Wildpinkler-Delikt am Nobelkanal beging und im Dschungel direkt als Erster seinen faltigen Altersarsch der Kamera präsentierte. Ich persönlich fand diesen Mann so niederschmetternd ekelerregend, dass hier und wahrscheinlichst auch weiterhin kein weiteres Wort darüber verloren wird. Auch wenn Gunterhose eine zugegeben schöne Wortschöpfung ist. Trotzdem ist da jede Tastenbedienungskraft vergebene Liebesmüh.

Der andere Quotensenior - er weiß, dass von ihm "Kasalla" (dazu später mehr) erwartet wird und brüllte pflichtschuldig und gelangweilt zugleich ein paarmal in die Runde und zeigte ansonsten drastisch plastisch wie unnachgiebig der Zahn der Zeit an Witwer Bolte so nagt. Nein danke. Zähne waren eh ein ganz großes Thema. Der erste Legat-ionär verlor gleich ein Teil des schmucken Backenzahns an einen zu harten Penis ( tja, zu hart gibbet tatsächlich, wär datt auch geklärt) Dafür biß ein ausgesprochen hübsches Schneewittchen selbige zusammen und knackte Kakerlaken, ohne auch nur einmal mit der (noch) schön gebogenen Wimper zu zucken. Dafür zuckte ganz Twitter zusammen beim Anblick der nicht ganz so optimal gealterten Ricky von Tic Tac Toe. So arg, dass Twitter tatsächlich die erste Dschungelprüfung des Jahres versemmelte und temporär an der letztjährig vom bedruckten Mann befürchteten Todesursache starb: dem TMS. (Tödlicher Männer-Schluckauf)

Schlucken musste auch David? Daniel? Irgendwas. Völligst unerwartet eine eigentlich aus der Abteilung softes Eingrooven stammende Anmache der Moderatoren. Die geforderte Entschuldigung blieb aus, einen Spartensender named RTL-Sorry wird es nicht geben, beschied Herr Hartwich. Tjanun. Und wenn der Gute sich nun daran verschluckt, ist auch nicht so schlimm. So richtig weiß eh keiner, wo der herkommt. Aber schmückendes Beiwerk muss eben auch sein. Auch wenn früher mehr Lametta war.

Lametta wäre eventuell auch eine Alternative für die selbsternannte Anwältin gewesen, der ersten Anwältin weltweit, die es mit Hauptschulabschluss bis dahin gebracht hat. Immerhin hat es zu einem Jöppchen aus schwarzer Luftpolsterfolie (welche Verschwendung) gereicht. Ich hatte vorher versprochen, diese Rasta-Trulla aus Solidarität mit dem Engelchen unsympathisch zu finden und was soll ich sagen? Es hätte dieses Versprechens nicht bedurft. Die Mär vom perfekten Kampfroboter schreibt die schon ganz alleine.

Wer oder was war noch? Männer-Überschuss im Camp. Wo bleibt der gegenderte Aufschrei? Vor derart viel Testosteron kapitulierte selbst Jürgen-man-kennt-mich-aus-der-ersten-big-Brother-Staffel- Milski, der seinen halbherzigen Versuch als Camp Dominus aufzutreten, schnell ad acta legte. Wär auch nicht gut gegangen. Als ob auch nur einer und schon gar keiner aus dem mit Ihrren-Überschuss gesegneten Zweitcamp Snake Rock auf einen hören würde, der ansonsten in eigenwilliger Ottifanten--Imitation über die Bühnen Malles hüpft. Ich habe heute noch im Ohr, wie er nach BB verkündete, er wolle ein normales Leben weiterleben und an die Bänder von Ford Köln zurückkehren. Ähem ja.
Stattdessen fuhr er fort und kam leider wieder. Auf Twitter wünscht man ihm kollektiv als Dschungelprüfung ein unlösbares 9-Live Rätsel.

Dann hätten wa noch de Dschenni, erprobte Trash-TV Siegerin und ich gebe es ehrlich zu. Ich mag ihre Lache. Und ich mochte durchaus, dass sie sich nicht erniedrigen ließ, Genitalien zu verspeisen. Gute Ansage. Sind eh sowas von überflüssig, diese Ess-Prüfungen. Und langweiligst noch dazu. Da hätte man lieber noch länger zugesehen, wie versammelte Großspurigkeit bereits am Feuermachen zu scheitern drohte. Wo man doch so gerne seine Knochenstruktur aufwärmen wollte. Viel mehr zum Aufwärmen iss ja auch nich da. Ich spare mir den abgenudelten Witz, dass man das Hirn vielleicht doch hätte essen sollen, weil.... schon klar.      

Und dann gab et noch angedrohte Kasalla. Es steht zu befürchten, dass kaum jemand außerhalb vom Pott weiß, watt datt iss und natürlich - als Ruhrpottmädchen von Belang komme ich auch hier gerne meinem Bildungsauftrag nach und übersetze: Et gibt Kasalla heisst soviel wie Et gibt Stress. Oder direkt Prügel. Verkündet wurde dies vom Legat-ionär, dem diesjährigen Pott-Export. Eigentlich können wir ja im Pott ganz schlecht auf gute Kerle verzichten - daher der Wendler. Aber dies Jahr waren wir mal gnädig und tragen entscheidend zum Unterhaltungswert des Camps bei. Wat tut man nich allet für gutes Lästermaterial. Denn et iss ja so: Während der Rest der Republik sich köstlich amüsiert, finden wir das nur mittel-lustig, alldieweil für uns iss datt ebend doodgewohnter Alltagssprech. Aber eins iss man klar: Wenn ich hier jetzt zwei Wochen lang die Übersetzerin Ruhrpott-Deutsch machen muss, dann will ich einen Teil der Gage ab haben. Und wenn der noch so irre guckt. Warum auch immer - ich will es gar nicht wissen. Und ich will auch nicht wissen, was der nimmt. Ich jedenfalls möchte es nicht.

Im ersten Einzelprüfungs-Duell sahen wir die Düsseldorfer Laufhaus-Besitzer-Gattin Sophia von und zu Wollersheim in ihrer ersten Hauptrolle als zurechtgetuschte Wasserleiche und
Menderes Bagci als Micheinschuss-Erregendes über alle Maßen nervöses und es allen Recht machen wollendes Küken. Der arme Kerl scheint echt zu glauben, dass er nun endlich bei den Großen gelandet ist und er alles demütigst tun muss, um weiter mitspielen zu dürfen. Die Mühen waren von Erfolg gekrönt, man gönnte es ihm derart, dass man ihm sogar den anschließenden Redeschwall verzieh. Wahrscheinlich war Quasselwasser in dem Becken, mit irgendwas müssen 3 Sendestunden ja gefüllt werden. Wenn schon die Verkündungen der nächsten Prüfungs-Aspiranten von den Boten des Todes derart episch in die Länge gezogen wurden. Im Cliffhanger gab es eine kaum verhüllte Drohung der Rastafarine, der Zuschauer werde büßen. Kann se sich ja vom Legat-ionär zeigen lassen, wie datt so geht mit de Kasalla. Die Krawallerie ist gesattelt, die Sporen allerdings müssen noch gegeben werden.

Wunsch des Abends: Jawollska, ich will die Olle Kamel-Anus fressen sehen. (©unser Engelchen zur Prüfungs-Aspirantin Rastafaria)
Erkenntnis des Abends: Klar, wenn man Wasser in die Augen kriegt, kriegt man auch keine Luft mehr. ( ©SonjaZietlow verständnisvoll wie eh und je zur Hupen-gebeutelten Sophia)
Vergleich des Abends: Wenn die Türkei gegen Frankreich im Krieg iss, bisse auch nich für Frankreich (©Thorsten - mit H-wie-Hammerhart-Donnergott-Thor-sten hat das Prinzip Ruhrpott verstanden. Der Rest versteht nur Bahnhof )
Frage des Tages: Und der Legat macht jetzt den Zivi für Zacher? (©eine leicht irritierte Trixe)

(Sorry für den langen Text, Zeit für einen kurzen war wirklich nicht. Morgen kommt der Studi-Bus. Und wie immer gilt: Wer Tippfehler findet, kann sie behalten. Sind selbigem geschuldet)